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Christoph Schäfer, talks, readings, workshops, exhibitions:

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2012

May 4 : Eröffnung raumsichten - Topografie der Gemeinheit, Installation im öffentlichen Raum von Samern bei Bad Bentheim / Nordhorn

2011

August 8 - 27: Salzburg, International Summeracademy, Zeichnen als Wunschmaschine

Irgendwann im Juni: Die Stadt ist unsere Fabrik Vortrag / Buchvorstellung, 19 Uhr, Würtembergischer Kunstverein Stuttgart

March 26 - June 5: 2 oder 3 Dinge, die ich von ihr weiss - ästhetische Positionen zur Stadtentwicklung, Ausstellung The Chain - MAP, Bachstrasse 139 - 143 Düsseldorf

März 25: Kurzvortrag, ÖGFA Österreichische Gesellschaft für Architektur: Wer bestimmt hier? 19 Uhr, Gumpendorfer Straße 63b, 1060 Wien

März 24: Die Stadt ist unsere Fabrik Vortrag / Buchvorstellung, 19 Uhr, Salon für Kunstbuch, Mondscheingasse 11 A, Wien

März 18: Die Stadt ist unsere Fabrik Vortrag, Recht auf Stadt Kongress, 21 Uhr Zakk, Fichtenstr. 40, Düsseldorf

März 11 - Mai 14: Installation für KÜNSTLERISCHE KOMMUNIKATION UND INTERVENTION IM SOZIALEN RAUM. Vier Beispiele <rotor> Graz, Österreich

März 11 + 12: Vortrag bei KONFERENZ Annenviertel! Die Kunst des urbanen Handelns, Theater im Bahnhof, Elisabethinergasse 27a, 8020 Graz

January 30: 11:00 Gedankengut mit Yvonne P. Doderer im Malersaal - Deutsches Schauspielhaus

Januar 22: Kir Loyal Deutsches Schauspielhaus

2010:

November 27: Copenhagen,
Folkets Hus, 15:00

November 26: Odense
Det Fynske Kunstakademi / Funen Academy, 13:00

November 25: Holbaek
Kunsthøjskolen i Holbæk, 20:00

November 23: Aarhus
Det Jyske Kunstakademi / The Jutland Art Academy, 19:00

November 18: Berlin, Hebbel am Ufer (HAU1) mit b-books, 20:00

November 7 - 14: Ulyanovsk, Workshop: "Re-Inventing Ulyanovsk. Subjectivity, Culture, Imagination", State University of Ulyanovsk, Raum für Raum

November 6: Dortmund, favoriten2010, GEIMEINheiten, Kunstverein

August 17: Gelsenkirchen, Kultursaal Horster Mitte, Podiumsdiskussion 90 Jahre Rote Ruhr Armee

Juni 26: Dortmund, HMKV - Hartware Medienkunstverein, Anti-Monument für die Rote Ruhr Armee, Vortrag

June 23: Black Box, Belfast, Ireland, 18-22 Hill Street, Belfast PS2 & Forum Alternative Belfast FAB

Mai 27: AESTHETICS IN A TIME OF EMERGENCY? – beyond the relational-aesthetic paradigm SYMPOSIUM, Lewinsky Building, University of Plymouth

Mai 26: Kingston University London, 10:30, Arts Faculty

April 16:
Gängeviertel
Hamburg

März 26:
Pudelsalon, Golden Pudel Klub, 20:00

März 24:
Pro m2
, Berlin

März 19:
Café Pilot im Centraltheater, Leipzig

März 4: artsprogram der Zeppelin University, Friedrichshafen

2009:

September 28: "City as Stage - City as Process", MIT Visual Arts Program, Cambridge Massachussettes

 

We do it. Die Isola Nachbarschaft in zwei unzulänglichen Beschreibungssystemen kunstraum lakeside, Klagenfurt

Pudel Art Basel Hamburg

Public Garden - Public Generation Neuer Aachener Kunstverein 2009

Public Turbulence / Disordine in pubblico Art ISOLA ART CENTER, Mailand

2008

Neue Künstlergeneration ›im Tal‹ Kunstverein Hasselbach

parcours interdit 2008 Künstlerverein Malkasten, Düsseldorf

Participation Galerie Martin Janda, Wien

Karussel der Katastrophen, (Disaster Carrousel), with Margit Czenki, NGBK, Berlin

2007

Ganz wie zu Hause, (with Margit Czenki) Wilhelmsburger Freitag, Public Space, Hamburg

Shrinking Cities, Museum of Contemporary Art Detroit 2006 Impossible India, Frankfurter Kunstverein

2006

City of Glass, Christoph Schäfer, Ashok Sukuman, COLAB Gallery, Bangalore

2005

Groundworks, (with Park Fiction) Miller Gallery, Carnegie Mellon University, Pittsburgh

World Information City, Bangalore

Migrations, Kölner Kunstverein 2005

Shrinking Cities 2 , GFZK, Leipzig

2004

Ambulantes. Cultura Portátil, Centro Andaluz del Arte Contemporaneo, Sevilla

Shrinking Cities 1, KW, Berlin, and Halle (2005) and New York (2006)

2002

Site-seeing, Group-Exhibition on the Disneyfication of Cities, Kunsthaus Vienna

Info-Offspring-Boogie-Woogie, Groupproject in Public Space, Dresden

Documenta11 with Park Fiction, Kassel Summer

Revolution Non Stop, Kunstwerke Berlin in the series "Positionen 1 - 4"

Big Social Game - Biennale Torino

Ökonomien der Zeit, group show, Museum Ludwig, Cologne, Akademie der Künste, Berlin, Migros Museum, Zürich

Gewalt ist der Rand aller Dinge, group show, Generali Foundation, Vienna

Der 3. Sektor, group show, Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leipzig

2001

Televisions - Kunst sieht fern, Tele 5 – the true story, (with H.C. Dany), Kunsthalle, Vienna

Der 3. Sektor, group show, Kunstverein Wolfsburg

Arte al Centro, Cittadellarte – Fondazione Pistoletto, Biella, Italia

Le Republiche dell' Arte: Germania - la costruzione di un immagine group show at Palazzo delle Papesse, Siena / Italia

2000

Cowdemonstration, Werkleitzbiennale

Revolution Non Stop Nonstop-Filminstallation at Metropolis-Cinema, as part of Aussendienst exhibition of art-in-public-space in Hamburg

Hey International Competition Style, groupshow, T.E.N.T., Rotterdam, NL

Park Fiction – die Wünsche werden die Wohnung verlassen und auf die Strasse gehen Margit Czenki's Film and exhibition, Parkhaus, Berlin

1999

Park Fiction – die Wünsche werden die Wohnung verlassen und auf die Strasse gehen Film (Margit Czenki) and exhibition at wienerkunstverein, Vienna

1997

Park Fiction, art-in-public-space project officially supported by Kulturbehörde Hamburg in the frame of weitergehen 1996 Park Fiction 4 – organisation of park-related exhibition in the community, shops, flats, around the not-yet existing park

1995

No Hesitation No Repetition No Deviation, (with Cathy Skene) Kunstverein München

1994

Objektive Begierden der Epoche - Vorschläge zum Umgang mit Architekturen (with Cathy Skene), Kunstverein in Hamburg,

1993

Begierdengeneralisierungsgeräte, 0-100%, Gerlingisierung, Mediapark, Die Privatisierung des Elends (with Cathy Skene) in Stephan Dillemuth’s, Joseph Strau's and Kiron Khosla‘s “Friesenwall 120” Köln

Oppositionen & Schwesterfelder, group show, Wiener Secession, Vienna, Museum Fridericianum, Kassel

1990

Diorama, with Cathy Skene, Münzstrasse 10, Hamburg

1989

Promised Land - Das Versprechen der Stadt, with Cathy Skene, Disco UNIT, St. Pauli

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Christoph Schäfer, Reviews / Kritiken / Interviews

derive / nextroom 04.11.2011: "Die Stärke des Buches ist es, das städtische Geschehen aus der Perspektive des Alltags und dessen poetologischen Möglichkeiten sowie des Umherschweifens (dérive) zu sehen, zu interpretieren und zu agieren." schreibt Sophie Golz in Die unangeeignete Stadt, oder die Wünsche verlassen das Wohnzimmer über Die Stadt ist unsere Fabrik. "Der Stadtforscher und Marxist Henri Lefébvre und die Geschichte des Urbanismus stehen dabei Pate. Doch es geht weniger um eine Aktualisierung seiner marxistischen Theorie, vielmehr um die Erneuerung einer Erfahrungsweise von Stadt, die sich mit situationistischen Elementen verbindet – wie das Umherschweifen oder die Verweigerung von Arbeit – und mit verschiedenen Forderungen Lefébvres, wie etwa: »Wir mußten den Urbanismus selbst anklagen, [...] als Ideologie und als Institution, als Darstellung und Wille, als Gegendruck, als Einrichtung eines repressiven Raums, der als objektiv, wissenschaftlich, neutral dargestellt wird.« (Henri Lefébvre (2003), Die Revolution der Städte. S. 231)"

Hamburger Abendblatt, 28.4.2011 (not exactly a review): "Am Sonntag sind nach Polizeiangaben neben den DGB-Veranstaltungen zwei weitere Aufzüge in Altona geplant. Für 13 Uhr hat Euromayday Hamburg die Parade "Die Stadt ist unsere Fabrik“ mit 2.000 Teilnehmern angemeldet und um 17.30 Uhr ist der Aufzug "Heraus zum revolutionären 1. Mai“ mit 1.000 Teilnehmern vorgesehen."

skug #86, 4–6/2011: Johannes Springer bringt in der österreichischen Musikzeitschrift ein 4 Seiten Interview mit Christoph Schäfer zu "Die Stadt ist unsere Fabrik", Interventionen in den öffentlichen Raum, hauntology, kunst & politik in Hamburg und generell, Recht auf Stadt, die Rote Ruhr Armee und die Imagecity. Lehrreich, umfassend, ausgefeilt: Die Rückkehr der Verratenen Versprechen.

27.03.2011: Ralf Homann hat eine tolle Sendung Über das Haben und Brauchen einer kreativen Klasse für den Zündfunk des BR gemacht: Das Grade ist fast immer das Böse zitiert der Titel der 40 minütigen Sendung eine Zeichnung aus Die Stadt ist unsere Fabrik: "Seitdem sich Städte nicht mehr nur als Selbstverwaltungen ihrer Bürger zur Daseinsvorsorge verstehen, sondern als unternehmerische Stadt begreifen, treten sie miteinander in den Wettbewerb. Innovation und Kreativität sind die Schlüsselbegriffe dieses urbanen Standortmarketings - mit dem Ziel Investoren und ihr Kapital anzulocken. Ob dies nun Großstädte sind wie Hamburg oder mittlere wie Ingolstadt - Künstler werden dafür gerne als Zugpferde instrumentalisiert. Aber mancherorts regt sich Widerstand. Der Zündfunk-Generator widmet sich deshalb am Beispiel der 'Kreativ- und Talentstadt' Hamburg und der 'Innovationshauptstadt Berlin' der Bedeutung von Künstlern und Kreativer Klasse für eine Stadt." (Das Gerade ist fast immer das Boese - ueber das Haben und Brauchen einer kreativen Klasse' mit Christoph Schaefer (Hamburg), Ellen Blumenstein und Florian Wuest (Berlin) und Musik von Jacques Palminger, flight of the conchords, Emanuele Errante, 206, h g ich.t, dis*ka, LCD soundsystem, Chromatics.)

2011: Unter dem Titel L'artista e la città-fabbricca neoliberale schreibt Bert Theis im Mailänder Magazin millepiani urban 3: "Per analizare le trasformazioni urbane e riflettere sulle lotte che stanno generando questi mutamenti, l'artista scrive e disegna. Il risultato è il libro Die Stadt ist unsere Fabrik / The City Is Our Factory, dal quale la maggior parte dei disegni che pubblichiamo sono tratte." Ausserdem im Heft: Guy Debords Introduzione ad una critica della geografia urbana von 1955 und ein ganz neuer Text - Neuro Habitat - von Ubaldo Villani.

If you speak swedish, here is a link to a Radio Review of "The City is Our Factory" by Catharina Thörn. "Flera före detta industristäder försöker fräscha upp sina varumärken och saluföra sig som kreativa miljöer.", heisst es dort, und weiter: "Längst har kanske Hamburg gått, där Europas största stadsomvandlingsprojekt just nu pågår: ”Hafen City”. Men sedan ett år tillbaka har de konstnärer som skulle skapat en kreativ atmosfär i staden, börjat protestera. I Obs berättar sociologen Catharina Thörn om en ny bok av en av initiativtagarna till protesterna: konstnären Cristoph Schäfer." Here is the full text from sverigesradio.

"Von 9 bis 13 November war der konzeptuelle Künstler Christoph Schäffer in Uljanowsk zu Besuch." schreibt Julia Sedova in der mehrsprachigen russischen Zeitung borders off am 15.11.2010, "Im Rahmen des Projektes von Goethe-Institut Raum für Raum erzählte der Meister aus Hamburg über die Auswirkungen von Kreativität auf die sozialen Prozesse, in dem er ein Diashow mit Werken von berühmten Künstlern und seinem Projekt Park Fiction präsentiert hat. Christoph Schäfer ist ein Konzeptkünstler aus Hamburg, der das alltägliche Leben der Stadt beobachtet, die mit hohen grauen Gebäuden auf Menschen drückt." Dieselbe Zeitung veröffentlicht nicht nur lustige Texte über das von Petra Reichensperger kuratierte Projekt, sondern auch lustige Fotos aus dem Workshop. Auf meinem blog Urban Travellogue gibt's eine Beschreibung aus meiner Sicht.

"Die Aufregung war groß. Nicht die aufwendigen, budgetintensiven Kunstprojekte der Ruhr.2010 lieferten den interessanten Gesprächsstoff in Sachen Kultur, sondern Christoph Schäfers Projekt Auslaufendes Rot - Anti-Monument für die Rote Ruhr Armee in Essen und Dortmund." schreibt Justin Hoffmann im österreichischen Kunstmagazin Springerin (Heft 4, 2010). "Unter den zahlreichen Veranstaltungen im Rahmen des Kulturhauptstadtrummels gab es keine andere Arbeit, die eine vergleichbare politische Debatte auslöste." - Zum Text

Oktober 2010, zfm 03 (2/2010): "(...) Ein Comicbuch, der Skizzenblock einer politischen Bewegung, eine Theoriebildung? Christoph Schäfer erfindet eine Urgeschichte des Urbanen, setzt Henri Lefebvres Thesen zur postindustriellen Stadt um, sieht sie im Kreativpool der Gentrifizierung, mit den Laptops hinter Latte-Bechern, mit den Skateboards der raumgreifenden Möglichkeiten einer Aneignung städtischen Raums oder in quasidokumentarischen Szenen der Hamburger Recht auf Stadt-Bewegung am Werk. Was hat Lefebvres Revolution der Städte aus den 1970er Jahren mit den entsprechenden Medienwechseln bis heute für eine Bedeutung im Hin und Her zwischen künstlerischer und politischer Repräsentation?" Ulrike Bergermann hat für die Zeitschrift für Medienwissenschaft, ein Laborgespräch geführt: Maschinen aus Möglichkeiten: Die Stadt ist unsere Fabrik.

September 2010, Vogue: "In Hamburg..." schreibt Bernd Skupin auf Seite 192 der deutschen Vogue über Christoph Schäfers Die Stadt ist unsere Fabrik "...kämpft eine breite Koalition von ganz links bis ins bürgerliche Lager gegen Gentrifizierung und für ein facettenreiches urbanes Leben. Schäfer, Mitinitiator des Protests, hat ein kluges und originelles Buch über das Entstehen von Städten allgemein und den Hamburger Konflikt im Besonderen gezeichnet. Spector Books, 304 S., 28 €."

4. August, 2010: Under the title: "Gentrification will eat itself. Taking theory to the playground: Lefebvre for kids", Anna Richter writes in CITY, 14: 4, 464 — 469: "Far from being a children’s book alone, however, it accomplishes what planner-philosopher Lucius Burckhardt beautifully coined ‘strollology’—the art and science of taking walks (Schmitz, 2004, p. 5). Flicking through the pages or getting lost in the detail, strolling through the book intrigues with seemingly mundane statements: ‘the city belongs to us all, really’ (p. 256). Such streetwise naivety, however, develops into a powerful confrontation with fantastic and fatal realities without losing sight of Adorno’s warning (2005, p. 57): ‘The almost insoluble task is to let neither the power of others, nor our own powerlessness, stupefy us.’

9. Juni 2010: Die UZ nimmt die geschichtsvergessene Polemik der WAZ aufs Korn: "Für die Westdeutsche Allgemeine Zeitung in Essen ist dieses Kunstprojekt eine Provokation." heisst es in einem Artikel von Werner Sarbok über Auslaufendes Rot - Anti-Monument für die Rote Ruhr Armee in seinem Artikel Kulturkampf in der Kulturhauptstadt.

22. Mai, 2010: DER SPIEGEL, Interview mit Philipp Oehmke. "Ein biblisches Warnzeichen": Der Künstler Christoph Schäfer, 45, über sein Buch "Die Stadt ist unsere Fabrik", in dem er in 158 Zeichnungen die Geschichte des Urbanen erzählt. (Leider ist folgender Satz der Kürzung zum Opfer gefallen: "SPIEGEL: Ihr Buch illustriert in Anspielung an den franzözischen Philosophen Henri Lefebvre sogar die „Revolution der Städte“. Schäfer: Lefebvre meint damit die Aneignung der Städte durch ihre Bewohner. Ich finde, wir sehen erste Umrisse dieser urbanen Revolution. Nach UNESCO-Berechnungen lebt seit ein, zwei Jahren erstmals der größere Teil der Menschheit in Städten. Die Bedeutung von Städten wächst. Und da sind Auseinandersetzungen um städtischen Raum vorprogrammiert.")

10. Mai, 2010: Kathrin Kaufmann im uMagazine: "Die Stadt, in der wir leben, verändert sich. Ständig. Und wir uns mit ihr. Weil die Stadt ein kollektiver Raum ist. Wir radeln an Baugruben und neuen Bürogebäuden vorbei, kaufen in neuen Shoppingcentern ein oder gehen zum letzten Mal in den alten Lieblingsclub, bevor er abgerissen wird. Was stehen bleibt, was gebaut wird, wer auf welcher Wiese liegen darf: Das ist ein ständiger Kampf zwischen Interessengruppen; ein Kampf um das Recht auf Stadt, wie es der französische Philosoph Henri Lefebvres in den 70er-Jahren ausdrückte. Der Hamburger Künstler Christoph Schäfer hat sich Lefebvres Thesen zur Brust genommen und sie in ein Bildessay mit dem Titel "Die Stadt ist unsere Fabrik" verpackt. Der Bau von Triumphbögen, die Aneignung von Swimmingpools durch Skater oder die Besetzung des Gängeviertels: In 158 Zeichnungen erzählt Schäfer die Geschichte der Stadt von ihren Anfängen bis zur aktuellen "Recht auf Stadt"-Bewegung in Hamburg - auf kreative und dennoch sehr aufschlussreiche Art und Weise."

16. April, 2010: Nicole Vrenegor im ak Nummer 549: "Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte, heißt es. Es ist auf jeden Fall (interpretations-)offener, wie das bei Spector Books erschienene Buch "Die Stadt ist unsere Fabrik" zeigt. Auf über 300 Seiten bringt der Hamburger Künstler Christoph Schäfer theoretische Überlegungen zu Stadt- und Raumproduktion zu Papier, dies in enger Anlehnung an die Theorie- und Begriffsbildung des marxistischen Philosophen Henri Lefebvre. Hinzu kommen Bilder, die die Entwicklungen in Hamburg im letzten Jahr skizzieren und Bewegungsmomente festhalten. Dabei findet sich auch Nachdenkliches zur Rolle der Kulturschaffenden im Prozess der Gentrifizierung: "Gerade unsere radikalsten Gesten ließen sich am besten verwenden - zur Aufwertung von Immobilien, zur Identitätskonstruktion von Vierteln. Kaum gab es wo einen illegalen Club, eröffnete nebenan schon eine Cappucinobar, gefolgt von einer New-Media-Agentur (...) Wir waren Unternehmensberater", sagt eine Person, die sich im Café des Artistes (!) mit dem Autor unterhält. "Wir hatten also genau die Fähigkeiten erworben, die der Image-Kapitalismus braucht - visuell alphabethisierte, konsumkompetente Nischen-Nasen", erwidert dieser. Jedoch bleibt das Buch nicht beim Lamentieren über die Vereinnahmung von Subkultur durch städtische Imagepolitik stehen. Schäfer zeigt auch, wie vielfältige Initiativen aktiv versuchen, die "Wachsende Stadt mit Projekten zu umstellen" und sich neue Räume aneignen."

8. April, 2010, Hamburger Abendblatt: "Die Debatte über die Gestaltung des Lebensraums Stadt, Stichwort "Gentrifizierung", treibt künstlerische Blüten. Derzeit beschäftigt sie das Schwabinggrad Ballett. Seine aktuelle Produktion "Business Punk City" zeigt es ab heute an markanten öffentlichen Orten wie der Roten Flora oder dem Gängeviertel.(...) Das Kollektiv rezitiert eigene Texte, zum Beispiel aus dem Buch des Hamburger Autors Christoph Schäfer "Die Stadt ist unsere Fabrik", aber auch Liedtexte der Hamburger Punkband Goldene Zitronen, deren Multiinstrumentalist Ted Gaier mit von der Partie ist."

März 28, 2010: Unter dem Titel "Lefebvre gezeichnet" schreibt "strickliesel" über "Die Stadt ist unsere Fabrik" bzw. in erster Linie über die Stadt und in der Stadt. Im Gehen. Ganz toll und auch unabhängig vom Buch unter: http://schaetzchen.blogsport.de/2010/03/28/lefebvre-gezeichnet-christoph-schaefers-die-stadt-ist-unsere-fabrik/

"Zunächst zum Buch selbst: Es ist mit 304 Seiten so dick wie ein Fabrikziegel und hat eine großartige Druck- und Papierqualität, so dass man sich fragt, ob man aus Versehen das Original-Skizzenbuch mitgenommen hat. Tolle Zeichnungen und tolle Stadtgeschichten, die ihren Anfang in der historischen Ursuppe haben und ihr Ende im Hier und Jetzt finden. Radikal subjektiv und assoziativ erzählt & erzeichnet ist das Buch im besten Sinne unterhaltend und schlau, da es zum Mitdenken herausfordert." "Grob nimmt die Lefebvre-Dichte gegen Ende des Buches ab und die Hamburg-Referenzen zu. Sicher ist, dass sich nicht alle Bilder sich von alleine herleiten lassen ohne ergänzende Erläuterungen. Ist aber auch nicht weiter schlimm. Oft ergeben sich über die Folge von Bildern und über die Wiederkehr von bestimmten Motiven assoziative Verknüpfungen. Ich empfehle: Mut zum Eintauchen und Gedanken-schweifen-lassen und picke mir einfach mal ein Bild raus… Warum gehen Leute gerne in komplizierten Stadtentwürfen spazieren?, lautet die bildgebende Frage auf S. 96, die auf einer Treppe startet und über das Blatt geht und dabei von verschiedenen farbigen Linien durchkreuzt wird. Der Text ist Teil des Bildes und umgekehrt. Kompliziert heißt: nicht gleich auf den ersten Blick zu durchschauen. Das Gängeviertel fällt mir ein und dass mal große Teile Hamburgs so verschachtelt ausgesehen haben bis zum Großen Brand 1842. (Kehrseite dieser uns heute so attraktiv erscheinenden Unübersichtlichkeit: Enge, schlechte hygienische Bedingungen und eben Brandgefahr). Trotzdem glaube ich auch, dass Stadt vor allem dann geschätzt wird, wenn die verdichtete Unterschiedlichkeit und die historischen Schichten von Stadt sichtbar werden."

Nov. 5, 2009: Charly Traktor / Lucas Flasch / Fortboy vom SUPRA Magazin interviewen Christoph Schäfer zu Kunst und Politik, Lefebvre und Recht auf Stadt, No BNQ und Es regnet Kaviar, Park Fiction und Skateboardfahren, Zeichnen und "Die Stadt ist unsere Fabrik":

"Wenn ich zeichne ist mir egal, ob es Kunst oder Politik ist - weil ich versuche, etwas rauszukriegen. Beide Beschreibungen schränken ein, worum es gehen könnte. Aber wenn man mit Kunst sowas meint wie: man möchte seine Mittel reflektieren, man möchte ne andere Sprechweise finden, man möchte die Sachen nicht immer auf die selbe abgedroschene Art formulieren, dann ist das etwas, wo ich sagen würde, das ist sowieso nicht verhandelbar, das muss man einfach machen. Das gehört zur Emanzipation der Menschheit durchaus dazu. Da kann man nicht hinter zurück.
Gerade die aktuelle Bewegung für ein "Recht auf Stadt" bringt beides zusammen. Der Begriff stammt ja ursprünglich von Henri Lefebvre, einem französischen Urbanisten, der mit den Situationisten in Zusammenhang stand. Und der hat einen sehr aufgeladenen Begriff von „Stadt“: „Die Stadt ist der angeeignete Raum“ oder „Die Stadt ist akkumulierte Unterschiedlichkeit“."

Oct. 3, 2009: Julia Wagner on Christoph Schäfer's lecture at MIT Visual Art Program; in: The Traveling Cube blog:

"...That good vibe was rewarded when the Liev Schreiber-esc man in dark-rimmed glasses with carefully wet-coiffed hair and camel-colored suite sat down in front of me and a fellow attendee ... and shook my hand in introduction. Why not, I thought. I introduced myself."

"Schäfer began his presentation by commenting on Die Stadt (als) unsere Fabrik, and read aloud from his mighty sketchbook. The initial topic was coffee culture in urban spaces. He showed us slides of his sketchbook pages, one after another, which combined with his narrating to became an informed sort of visual associative ramble. His idea: coffee shops invite people to participate in and do specific kinds of creative and intellectual work. Eventually, after using coffee culture as an example in that way of creating a context into which one can bring one’s creativity, he asserted that the city is a factory for ideas."

2009: Annelie Pohlen im Kunstforum: "Den schönsten Deklamateur mimt Christoph Schäfer als „Ziereremit“ mit seinem Vortrag zu Stadt und Natur in einem imponierenden Mammutbaum – und hinterlässt „Flow Gently“, Wortfragmente, die in den ausladenden Ästen ein ebenso poetisches wie gemeines Konzert der wuchernden Imaginationen und Täuschungen aufführen. Mit „Ziereremiten“ haben Fürsten einst ihr Publikum in ihren ‚paradiesischen Vorführungen’ domestizierter Natur unterhalten. Auf Milton, den großen Poeten dieser sonderlichen Einsiedler, verweist eines der Blätter, aber auch auf die „Image City“ der ökonomischen Ausgrenzungen, die „Totalität“ in idealistischen wie in kapitalistischen Entwürfen, auf die romantische „Solitude“ und die nomadisierenden Künstler zwischen Traum und Wirklichkeit der Stadt." (Markus Ambach Projekte »Public Garden – Public Generation« Neuer Aachener Kunstverein 8.6. – 26.7.2009)

Sept. 3, 2009: Niels Boeing in DER FREITAG über die neue soziale Unruhe in Hamburg: "In Hamburg zieht eine soziale Unruhe herauf, wie es sie seit den Kämpfen um die Rote Flora nicht mehr gab. Stein des Anstoßes ist eine neue Phase der Gentrifizierung". Weiter heißt es: "Denn der Assoziation aus kritischen Gruppen, die derzeit entsteht, geht es nicht mehr nur darum, die schlimmsten Auswüchse der neoliberalen Stadtentwicklung zu beseitigen. Sie will weitergehen. „Wir fordern ein Recht auf Stadt“, sagt Christoph Schäfer vom Aktionsnetzwerk gegen Gentrification Es regnet Kaviar und knüpft damit an den französischen Soziologen Henri Lefebvre an. „Die Stadt ist unsere Fabrik. Der Kampf um urbane Räume ist deshalb ein Kampf um unsere Produktionsgrundlagen.“"

August, 2009: Svenna Triebler interviewt Christoph Schäfer und Rocko Schamoni zu Gentrifizierung und Latte Macchiato Kultur, in konkret o8, 2009

"Diese Kämpfe um urbane Räume sind zentral und werden noch sehr lange weitergehen, weil Städte wieder eine zentrale Funktion im Kapitalismus haben. Sie sind wieder zu einem zentralen Produktionsfaktor geworden. Man dachte eine Zeitlang, wir lagern die ganzen Büros und Verwaltungen auf die grüne Wiese aus, die Leute sitzen eh nur am Rechner, und die Fabriken schaffen wir in die Dritte Welt. Da war die Stadt nicht mehr das Zentrum der gesellschaftlichen Entwicklung. Jetzt ist sie es aber wieder. Und nun kommen auch Leute aus Kunst und Subkultur wieder ins Spiel, weil die Etablierung von Lebensstilen, also das erfinderische Moment darin, ein wichtiger Punkt in der Wertschöpfungskette geworden sind."

2008: Man kann Park Fiction auch kurz beschreiben - das schafft Carsten Klook in dem Artikel „Umarme deine innere Leiche!“, einem Text über die Hamburger Off-Szene - was auch immer damit gemeint sein mag - im Textem Verlag: "Cathy Skene und Christoph Schäfer präsentierten 1996 dem Kunstverein die Idee „Park Fiction“, der 1997 ein Planungsbüro am Pinnasberg einrichtete. AnwohnerInnen und KünstlerInnen aus St. Pauli machten sich für den öffentlichen Park an einem Ort gegenüber von Dock 10 stark. Hier hatte die Stadt gerade einen neuen Bebauungsplan beschlossen. Ein Netzwerk aus sozialen Einrichtungen, Anwohnern, KünstlerInnen, Hafenstraßen-Aktivisten und dem Golden Pudel Club begann, die Ideen für eine Gestaltung zu sammeln und den Widerstand gegen die Bebauung zu mobilisieren. „Kollektive Wunschproduktion“ wurde zum zentralen Arbeitsbegriff des Projekts „Park Fiction“. Nach zehn Jahren Kampf wurde der Park 2005 eröffnet. Tausende kamen zum „Dauerpicknick gegen Gentrifizierung“ und protestierten auch gegen die zunehmende Vereinnahmung des öffentlichen Raums durch eine entpolitisierte und desinteressierte Massentourismus-Event-„Kultur“ in St. Pauli."

Le Journal des arts, 148, May 2002: "Revolution non stop : Christoph Schäfer fait sien le cinéma militant des années 1970. Il manie, singe et réinvente quelques-uns des clichés de l’agit-prop au profit d’une dénonciation virulente de l’aliénation marchande. Transformée en cabine de projection ambulante, une Fiat Uno porteuse de slogans permet de profiter pleinement de la séance. Entre clip et brûlot post-situ, le film traite avec fraîcheur de capital et de révolte au début du XXIe siècle."

Axel Wieder on Revolution Non Stop in frieze Issue 56 January-February 2001: "At first sight, Christoph Schäfer’s response to the brief of ‘Public Space’ seemed not overly inventive in its neat incursion into film. Yet the 18-minute film-loop Revolution Non-Stop was screened in the same cinema where Schäfer had filmed its beginning and end. Some of the cinema’s props were left among the audience. The film explores - after lingering in the cinema, which Schäfer described as the ‘dream house of the collective’ - pedestrian zones and shopping arcades; a recreation of the ‘fashion of slowness’ of 1839; a limousine ridiculously over-coded with insignias of style; and bargain hunters. Revolution Non-Stop offers, with its onslaught of concrete experiences, invention and borrowed snatches of discourse, a full-on revolution rush. At the same time, alongside the theorising protagonists of the film, the images shuffle through situations that you have only just passed on the street. The relationships between art and public spaces tie themselves into knots before they might be unravelled all too quickly, in all too plausible explanations."